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« - Und dann ? ...»

 

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Philipp Neri (1515-1595), ein pfiffiger Mönch, hatte eines Tages ein
seltsames Gespräch mit einem Studenten.
„- Wie geht es Ihnen?
Der junge Mann antwortete:
- Ich bin etwas aufgeregt, denn in wenigen Tagen habe ich meine
Examensprüfung. Ich hoffe, dass ich ein gutes Ergebnis bekomme.
- Und was machen Sie dann ?
- Ich will Rechtsanwalt werden. Ich glaube, das liegt mir.
- Und dann?
- Ich werde mir als Rechtsanwalt einen Namen machen. Dann will ich
eine Familie gründen, ein Haus bauen und reich sein.
- Und dann ?
- Ja, dann, hoffe ich, werde ich am Gericht in Rom einen Posten
bekommen, und später einmal möchte ich Richter werden.
- Und dann?
- Schlieβlich werde ich mich eines Tages mit einer hohen Pension zur
Ruhe setzen.
- Und dann?
- Dann? Na ja, eines Tages werde ich wohl sterben
müssen.
Neri beugte sich nach vorn und flüsterte ihm ins Ohr:
- Und dann ?....“
Wir wissen nicht, was kommt und auch nicht wann,
aber wir wissen, wer kommt.
(Neukirchener Kalender 26. März 2009 / 13. KW)


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Als moderner Mensch, habe ich meine Probleme mit dem Wort „wissen„. Wir wissen, wer kommt” sagt der Erzähler zum Schluß. Wissen wir das ?? Nein, seien wir ehrlich, wir wissen nichts oder fast nichts über den Tod und was danach kommt! Wir glauben ! Das ist was anderes. Sicher, es gibt Berichte von Patienten die einen klinischen Tod erlebt haben und später erzählten, sie hätten ein großes Licht gesehen und eine Gestalt die ihn entgegenkam, die sehr viel Friede ausstrahlte. Ist es JESUS ? Oder ist es eine Illusion : das Gehirn das unter mangelndem Sauerstoff verrückt spielt? Als Christen, glauben wir, daß Gott uns erwartet und uns die Hand reicht. Dieser Glaube gibt uns Hoffnung, aber nicht nur für später, sondern auch für dieses Leben. Es gibt Sinn und Ziel zu diesem Leben hier auf Erde. Es gibt dem Alltag eine neue Bedeutung. Jeder Tag wird bewußter gelebt, und als einmaliges Geschenk entgegengenommen.


Der junge Mann, hier, lebt sein Leben als wäre es unvergänglich. Er sieht sein Leben als reine Bergauf- Wanderung, Als wäre das Leben nur ein Aufstieg ! Der junge Mann glaubt sein Leben ganz im Griff zu haben und daβ alles nach seinem Plan verlaufen würde. Vielleicht schon… ist aber nicht oft der Fall …
Oft muss ein Schicksalsschlag uns daran erinnern, wie vergänglich wir sind. Doch sich seiner Vergänglichkeit bewusst werden, muss nichts trauriges sein. “Wir wissen nicht, was kommt und auch nicht wann, aber wir wissen, wer kommt…”, sagt der Erzähler. Diese Hoffnung auf eine Begegnung mit Gott, läβt Licht ins Leben herein, auch in der gröβten Dunkelheit. Der Gedanke an Gott und an ein Bestehen bei Gott auch nach dem Tod, wendet jeden Schicksalsschlag. Und ist nicht wie manche meinen „ein billiger Trost“ ! Nein! Es gibt dem Verzweifelnden einen Grund wieder aufzustehen. Es gibt dem Leben wieder einen Sinn: “Er kommt mir entgegen, er kennt mich, er weiβ wie es mir geht.” Nicht was ich habe, ist dann wichtig, nicht was ich geleistet habe, sondern einfach dass ich bin, dass ich es bin, ist dann wichtig.
Wir “wissen” nicht viel über den Tod und was danach kommt. Jesus selbst hat, als Auferstandener, nichts darüber gesagt. Aber wir “glauben”. Und diese Überzeugung gibt dem Leben eine Perspektive, eine Kraft die Berge versetzen kann, und die Unmögliches möglich macht, die Wunder schaffen kann

“Wir wissen nicht, was kommt und auch nicht wann, aber wir leben mit einer tollen Hoffnung: da ist einer der kommt uns entgegen, für den lohnt es sich zu leben.„



Annette RUBY

 



 


 
             

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