Am Westufer des Toten Meeres erhebt sich in 400 m
Höhe das Felsmassiv von Massada. Dieses 580 m
lange und 200 m breite Plateau war schon im 4. Jahrtausend
v. Chr. besiedelt. Pflanzen- und Textilreste
wurden bei Ausgrabungen in einigen Höhlen
gefunden. Herodes der Gr. ließ ab 40 v.Chr. Massada
zur Festung ausbauen, um bei einem Aufstand oder
einem ägyptischen Angriff ein sicheres
Rückzugsquar-tier zu haben.

10 Jahre nach Herodes Tod wurde Judäa unter
römische Verwaltung gestellt, das jüdische Leben
wurde unterdrückt und es kam zu gewaltsamen
Ausschreitungen. 70 n.Chr. machten die Römer
Jerusalem dem Erdboden gleich und fast 1000
jüdische Männer, Frauen und Kinder, die überlebt
hatten, verschanzten sich auf der Felsenfestung
Massada. Drei Jahre widerstanden sie den Römern, doch als diese schließlich Massada
erstürmten, entdeckten sie, dass alle Bewohner den Freitod gewählt hatten, um der Sklaverei zu
entgehen. Heute ist Massada zu einem Symbol jüdischen Freiheitswillen geworden. Rekruten
der israelischen Armee legen hier ihren Soldateneid ab : Nie wieder wird Massada fallen!

Mit 400 m unter dem Meeresspiegel ist das Tote Meer
der tiefste Punkt der Erde. Das leblose Wasser mit der
höchsten Dichte und Salzhaltigkeit der Welt, wird zu
Recht tot genannt, nichts lebt unterhalb der
spiegelglatten Oberfläche. Aber einmal muss wohl
jeder, der Israel besucht, das ’tragende Wasser’
ausprobiert haben. Ausgewiesene Badestellen mit
Duschen sind überall zu finden. Aber höchste Vorsicht
ist geboten, auch die kleinste Wunde brennt höllisch,
wenn sie mit dem Salzwasser in Berührung kommt.
Am Toten Meer, in der Nähe von Sodom soll Lots
Gattin zur Salzsäule erstarrt sein. Dem Neffen
Abrahams, seiner Frau und zwei Töchtern erlaubte
Gott, Sodom und Gomorrha zu verlassen. Allerdings durften sie sich nicht umsehen, was Lots
Frau nicht befolgte. Zur Strafe erstarrte sie bis in alle Ewigkeit zur Salzsäule.

Annette Winter